Schlachtfeld 2

First Post

Diese verdammte Sonne … Wie Diana sie hasste. Blinzelnd hatte sie den eigenen Nexus verlassen und war über die mittlere Lane unterwegs zum gegnerischen Turm. Es sah für sie nicht schlecht aus, bereits mehrere Gegner waren durch die Klinge gestorben, die die Silberhaarige ihr eigen nennen konnte. Und doch hätte sie ganz sicher noch viel besser abgeschnitten, wäre ihr nicht ständig das grelle Licht der Sonne im Weg gewesen. Es hatte sie immer im falschen Moment geblendet und so war manch ein Glückskeks ihr wortwörtlich von der Klinge gesprungen.
Gefolgt von ihren Vasallen joggte Diana immer weiter die Lane entlang, die rechte Hand fest um ihre Klinge geschlungen, die Augen leicht zusammengekniffen, um sich vor den Strahlen der Sonne zu schützen. Sie war einfach im Dschungel so viel besser aufgehoben: Dort war sie für sich, die Wahrscheinlichkeit dort in einen Kampf zu geraten war geringer und die verdammte Sonne störte sie aufgrund der vielen Bäume nicht. Aber nun hatte man sie eben hier her geschickt und solange sie gewann war alles andere zweitrangig. Kurz hielt sie nach links und rechts Ausschau, dann sprang sie an den Turm heran und begann, ihn zu zerstören.

Bereits die Hälfte des feindlichen Turms war zerstört, da vernahm die Kriegerin plötzlich ein Klicken, das klang wie die Entsicherung einer größeren Schusswaffe. Instinktiv machte sie einen Satz nach hinten – gerade rechtzeitig. Im selben Moment trat ein hochgewachsener, breitschultriger Mann ins Licht der Sonne und warf damit einen riesigen Schatten in Dianas Richtung. Es war ihr somit nur schwer möglich, sein Gesicht zu erkennen. Nur anhand seiner Stimme hätte sie sagen können, um wen es sich handelte, doch erkannte sie den Klang derer nicht. Seine selbstgefälligen Worte ließen Diana nur mit der Zunge schnalzen, der Griff um ihr Schwert wurde jedoch fester. „Und ich habe gehört, dass du angeblich das Wasser reichen können sollst. Aber das glaube ich nicht. Du bist sicher auch nichts weiter, als ein schießwütiger Draufgänger“, entgegnete sie spitz und machte noch ein paar Schritte zurück, um sich aus der Reichweite seiner Waffe zu begeben. Wenn sie es schaffte, in den direkten Nahkampf gegen ihn zu kommen, war sie sich einer Tötung an ihm sicher. Doch soweit musste sie erst mal kommen, denn seine Schüsse waren präzise und überaus schädlich für alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Viele ihrer Vasallen fielen, einer nach dem anderen wie die Fliegen. „Du musst Graves sein …“, murmelte sie, sprach jedoch laut genug, damit ihre Worte ihn auch sicher erreichten. „Na dann zeig‘ mal, was du auf dem Kasten hast!“ Und damit schwang sie ihre Mondsichel-Klinge in seine Richtung, wobei ein silbernes Licht sich von der Klinge löste und auf den Kanonenträger zuraste. Diana selbst machte sich derweil bereits, an ihn heran zu springen, sobald das Licht ihn getroffen hatte.